Energieverbrauch im Gebiet des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain
Etwa 69 Terawattstunden (TWh) Endenergie wurden 2018 im Gebiet des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain verbraucht. Als Endenergie wird der Teil der produzierten Energie verstanden, der beim Verbraucher ankommt, z.B. in Form von Brennstoffen oder Strom. Besonders viel Energie wird für Wärme verbraucht. Insgesamt dominieren fossile Energiequellen, der Anteil erneuerbarer Energien ist sehr gering.
Für die Bereitstellung von Wärme wird die meiste Energie benötigt
Mehr als ein Drittel (38 Prozent oder ≈ 26 TWh) des gesamten Endenergieverbrauchs in der Region entfiel 2018 auf die Bereitstellung von Wärme. Etwa 36 Prozent wurde für fossile Kraftstoffe im Bereich Mobilität (≈ 25 TWh/a) und 26 Prozent als Strom (≈ 18 TWh/a) verbraucht. Der Stromverbrauch beinhaltet auch Strom für Wärmeerzeugung sowie Strom für Mobilität. Die hohen Anteile von Wärme und Kraftstoffen für Mobilität am Gesamtenergieverbrauch verdeutlichen, dass für die Energiewende die Bereiche Wärme und Mobilität äußerst bedeutsam sind.
Wo wird Strom verbraucht?
Der Gesamtstromverbrauch lag 2018 bei etwa 13 TWh/a. Mit 41 Prozent verbrauchte der Sektor Industrie 2018 den meisten Strom (≈ 5,5 TWh/a). Auf dem zweiten Platz folgte der Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistungen mit rund 32 Prozent (≈ 4,3 TWh/a). Haushalte verbrauchten 25 Prozent (≈ 3,4 TWh/a) des Gesamtstromverbrauchs. Die öffentlichen Einrichtungen wiesen mit etwa 3 Prozent (≈ 0,3 TWh/a) den geringsten Stromverbrauch auf.
Wo wird Wärme verbraucht?
Beim Wärmeverbrauch (≈ 26 TWh/a) ist der Anteil der einzelnen Sektoren etwas anders verteilt: Mit 45 Prozent verbrauchte der Sektor Haushalt 2018 die meiste Wärme (≈ 11,7 TWh/a). Auf dem zweiten Platz folgte die Industrie mit 35 Prozent (≈ 9,1 TWh/a). Der hohe Anteil des Sektors Industrie ist besonders auf den Verbrauch für Prozesswärme zurückzuführen. Der Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistungen hatte einen Anteil von 19 Prozent (≈ 5,0 TWh/a) am Gesamtwärmeverbrauch. Die öffentlichen Einrichtungen inklusive Infrastruktur wiesen mit etwa 2 Prozent (≈ 0,6 TWh/a) den geringsten Anteil am Wärmeverbrauch auf.
Der Individualverkehr verbraucht mehr als die Hälfte der Energie des gesamten Sektors Mobilität
Der größte Energieverbraucher des Mobilitätssektors war mit über der Hälfte des Gesamtverbrauchs der motorisierte Individualverkehr (≈ 15 TWh/a). Dahinter folgten mit 23 Prozent der Güterverkehr (≈ 7 TWh/a) und mit 21 Prozent der öffentliche Personennahverkehr (≈ 6 TWh/a). Der Personenfernverkehr hatte einen Anteil von 4 Prozent (≈ 1 TWh/a) am Gesamtenergieverbrauch. Der Personenluftverkehr verursachte 0,5 Prozent des Energieverbrauchs in der Region (≈ 0,1 TWh/a).
Mehr als 80 Prozent der verbrauchten Energie des Sektors Mobilität stammt aus fossilen Brennstoffen
Der Mobilitätssektor ist geprägt von fossilen Brennstoffen – mehr als 80 Prozent des Energieverbrauchs basierte 2018 darauf. Der am meisten verbrauchte Kraftstoff Diesel hatte einen Anteil von rund 46 Prozent (≈ 13 TWh/a). Knapp dahinter folgte Benzin mit 34 Prozent (≈ 10 TWh/a). Kerosin hatte einen Anteil von etwa 4 Prozent (≈ 1,3 TWh/a). Den geringsten Anteil aller Energieträger am Energieverbrauch hatte Autogas mit rund 0,4 Prozent (≈ 0,1 TWh/a). Etwa 15 Prozent des Energieverbrauchs (≈ 4 TWh/a) im Sektor Mobilität wurde 2018 durch Strom gedeckt. Strom wird beispielsweise zum Betrieb von Straßenbahnen oder Elektrofahrzeugen genutzt.
Auch in den anderen vier Sektoren dominieren fossile Energieträger den Endenergieverbrauch
Die vier anderen Sektoren Haushalte, Industrie, öffentliche Einrichtungen sowie Gewerbe, Handel und Dienstleistung verbrauchten 2018 etwa 40 TWh Endenergie. Wie im Mobilitätssektor dominieren fossile Energieträger. Mit rund 41 Prozent (≈ 17 TWh/a) war Erdgas der am meisten genutzte Energieträger. Darauf folgte Strom mit 34 Prozent (≈ 13 TWh/a). Rund 14 Prozent (≈ 6 TWh/a) wurde durch Kohle (inklusive Hausbrand) und Erdöl gedeckt. Fernwärme (bestehend aus heißem Wasser) und Ferndampf (bestehend aus höher temperiertem Dampf) stellten 8 Prozent (≈ 3 TWh/a) des Verbrauchs dar. Der als „Sonstiges“ angegebene Anteil enthält weniger verbreitete Energieträger, wie z.B. Flüssiggas, und hatte einen Anteil von 1,6 Prozent (≈0,6 TWh/a). Der Anteil der lokal erzeugten Energie aus erneuerbaren Energieträgern war mit 0,9 Prozent (≈ 0,4 TWh/a) bisher sehr gering.
Über 50 Prozent des Endenergieverbrauchs ergeben sich allein aus den fossilen Energieträgern Kohle, Erdöl und Erdgas. Hier ist der Anteil an Fernwärme und Ferndampf, welche mit fossilen Energien erzeugt wurden, nicht mit eingerechnet. Ebenso ist der Anteil des Stroms aus dem deutschen Strom-Mix, welcher aus fossilen Energien generiert wird, nicht berücksichtigt.
Datengrundlage zum Strom- und Wärmeverbrauch
Die Informationen zum Strom- und Wärmeverbrauch in der Region sind aus dem Kommunalen Energiesteckbrief für den Regionalverband FrankfurtRheinMain zusammengestellt (Stand 2018). Den Steckbrief wie auch detaillierte Daten zu den einzelnen Mitgliedskommunen und Landkreisen finden Sie unter Kommunale Energiesteckbriefe. Bei der Berechnung der Energiesteckbriefe sind wir von der Verfügbarkeit verschiedener Daten von Dritten abhängig, die teilweise erst mit einer Verzögerung von ein paar Jahren veröffentlicht werden.