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Treibhausgasbilanz für das Gebiet des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain

Regionaler CO2-Fußabdruck

Für die Region FrankfurtRheinMain gibt es eine Treibhausgasbilanz. In der Auswertung werden Direktemissionen und sogenannte Vorketten betrachtet.

Direktemission sind die Emissionen, welche durch Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas, Abfallverbrennung, Vergärung in Biogasanlagen und Klärgasanlagen sowie durch Verbrennung der Kraftstoffe Benzin, Diesel und Kerosin in der Region entstehen. Die betrachteten Vorketten berücksichtigen zusätzlich die Emissionen, die schon bei Förderung, Abbau, Transport und Weiterverarbeitung der Energieträger entstanden sind.


Treibhausgasbilanz: Emissionen durch Stromverbrauch am größten

2019 wurden insgesamt mehr als 24 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente an Treibhausgasen im gesamten Verband durch den Energieverbrauch freigesetzt. Der Anteil der einzelnen Energieträger an den Gesamtemissionen ist unterschiedlich hoch. Mit 37 Prozent hat Strom den höchsten Anteil an den Gesamtemissionen.

Die Bilanz zeigt, dass auch erneuerbare Energien Emissionen verursachen. Sie entstehen unter anderem während der Rohstoffgewinnung oder der Produktion, zum Beispiel einer Windturbine oder eines Photovoltaik-Moduls. Der Anteil an den Gesamtemissionen ist aber verschwindend gering.


Aufteilung nach Strom, Wärme und Kraftstoffen: Emissionen durch Wärme am niedrigsten

Werden die Emissionen nach den Bereichen Strom, Wärme und Kraftstoffe betrachtet, hat Strom mit gut 37 Prozent den größten Anteil an den Gesamtemissionen. Es folgen die fossilen Kraftstoffe mit 32 Prozent und der Wärmeverbrauch mit knapp 31 Prozent.

Dies zeigt, dass Strom zwar den geringsten Anteil am Energieverbrauch hat, aber dennoch den größten Anteil an den Emissionen hat. Umgekehrt hat die Wärme den größten Anteil am Energieverbrauch, aber den geringsten Anteil an den Emissionen. Der Anteil der Kraftstoffe am Energieverbrauch und an den Emissionen ist vergleichbar hoch.


Aufteilung nach Sektoren: knapp 43 Prozent der Emissionen nur durch Mobilität

Der Anteil der Mobilität an den Gesamtemissionen liegt in der Region FrankfurtRheinMain bei knapp 43 Prozent. Mit deutlichem Abstand folgen die Industrie mit 22 Prozent und die privaten Haushalte mit 20 Prozent. Gewerbe, Handel und Dienstleistungen tragen mit 14 Prozent zu den Gesamtemissionen bei. Den geringsten Anteil an den Treibhausgasemissionen haben die öffentlichen Einrichtungen inklusive Infrastruktur mit gut 1 Prozent.


Treibhausgasbilanz: pro Kopf

Der jährlichen Treibhausgasemissionen pro Kopf in der Region FrankfurtRheinMain liegen im Durchschnitt bei 10,1 Tonnen CO2-Äquivalenten. Grundlage ist das Ergebnis der Treibhausgasbilanz 2019 geteilt durch die Anzahl der Einwohner in der Region FrankfurtRheinMain (2019: rund 2.431.805). In dieser Bilanz sind nur die Treibhausgasemissionen aus dem Energieverbrauch enthalten. Andere Emissionen, die z.B. durch den Nahrungsmittelkonsum entstehen, werden nicht erfasst. Die tatsächlichen Emissionen pro Kopf sind daher höher.

Basiswissen: Treibhausgasbilanz und CO2-Äquivalente

Treibhausgasbilanz: In einer Treibhausgasbilanz werden alle durch den Energieverbrauch erzeugten Emissionen betrachtet. Das bedeutet, dass neben CO2 auch andere durch die Energieerzeugung freigesetzten Treibhausgase bilanziert werden. Bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen und Kraftstoffen entsteht hauptsächlich CO2. Beispielsweise werden hingegen bei der Energiegewinnung aus Biogas hauptsächlich Lachgas und Methan freigesetzt.

CO2-Äquivalente: Bei der Treibhausgasbilanz werden die gesamten Treibhausgas-Emissionen in Tonnen CO2 -Äquivalente (CO2-eq) pro Jahr angegeben. Die verschiedenen Gase haben einen unterschiedlich hohen Einfluss auf den Treibhauseffekt. CO2 -Äquivalente dienen dabei als Maßeinheit, um das Treibhaus-Potential der einzelnen Gase im Vergleich zu CO2 auszudrücken und dadurch den Gesamtausstoß von Treibhausgasen anzugeben. Methan hat zum Beispiel ein Treibhaus-Potential von etwa 25. Ein Kilogramm Methan hat somit innerhalb der ersten 100 Jahre nach der Freisetzung 25-mal so stark zum Treibhauseffekt beigetragen wie ein Kilogramm CO2.