Sprungziele
Inhalt
Energieeffizienz Mobilität Frankfurt am Main zur Auswahl

Waldstadion Frankfurt: Nachhaltig erfolgreich

Bei großen Bauwerken vor allem notwendig: ein wirtschaftlicher und nachhaltiger Betrieb. Die Frankfurter Arena ist nach dem Bewertungsstandard »Nachhaltigkeit im FM - GEFMA 160« zertifiziert.

Das Frankfurter Waldstadion ist Teil der deutschen Sportgeschichte und war immer ein Mittelpunkt des Lebens in der Region. Es hat sich mehrfach verändert und ist zu Beginn des neuen Jahrtausends von Grund auf neu konzipiert worden.

Nachhaltigkeit ist das Handlungsprinzip zur Ressourcennutzung im Stadion. Deshalb wurden in den letzten Jahren gemeinsam mit dem Facility-Management-Team von APLEONA HSG (ehemals: Bilfinger HSG FM) und dem Frankfurter Energieversorger, der Mainova AG, fortlaufend Optimierungsmaßnahmen durchgeführt.

2015 wurde das Stadion (damals Commerzbank Arena) als erstes Stadion mit dem Zertifikat »Nachhaltigkeit im Facility Management – GEFMA 160« ausgezeichnet. Die Auszeichnung bewertet neben dem Energiemanagement auch alle weiteren Prozesse in einer Immobilie mit Blick auf ihre Nachhaltigkeit. Damit verbindet die GEFMA 160 Ökologie, Ökonomie sowie soziokulturelle Ansätze mit den Betriebsprozessen und den Strukturen einer nachhaltigen Organisation.

Bei der Zertifizierung nach GEFMA 160 fielen zahlreiche Aspekte positiv auf, zum Beispiel das Wassermanagement. Das Stadion liegt in einer ökologisch sensiblen Zone, nämlich einem Wasserschutzgebiet, das den Bürgern von Frankfurt am Main als natürliches Trinkwasserreservoir dient. Daher muss mit der Ressource Wasser besonders sorgsam umgegangen werden. So wurden direkt beim Bau zwei große Regenzisternen à 150 Kubikmeter mit einem nutzbaren Speichervolumen von rund 300 Kubikmeter in den Boden eingelassen. Hierhin fließt etwa die Hälfte des von den Dachflächen abfließenden Regenwassers und kann so für die Bewässerung des Spielfelds und zur Spülung sämtlicher Toiletten genutzt werden. Das nicht gebrauchte Regenwasser wird durch Versickerung auf natürliche Weise in den Wasserkreislauf zurückgeführt.

Das Herzstück einer jeden Fußball-Arena: der Rasen. Dessen Heizung trägt erheblich zum Energieverbrauch bei. In der Commerzbank Arena sorgt eine intelligente Steuerung der Rasenheizung für Effizienz und Einsparung.

Das nachhaltige Wassermanagement ist aber nicht der einzige positive Aspekt, mit dem das Stadion nachhaltig punkten kann. In den Jahren 2011 bis 2015 fand ein EU-weites Forschungsprojekt statt, in dem es um die Einbindung von unterschiedlichen Anwendungsfeldern zur energetischen Optimierung der Anlagentechnik ging. Einer der wichtigsten Anwendungsbereiche zur energetischen Einsparung war die Untersuchung der Optimierung des Wärmedurchsatzes für die Rasenheizung durch Analyse der Wärmespeicherfähigkeit des Bodens. Früher war die Außentemperatur der entscheidende Faktor, ob die energieintensive Rasenheizung ihren Betrieb aufnahm oder nicht. Oftmals war der mechanische Einschaltvorgang der Rasenheizung nicht wirklich notwendig und somit wurde Energie verschwendet. Mit der technischen Aufrüstung kann der Rasen nun dem Stadionbetreiber mitteilen, welchen Wärmebedarf er benötigt und welchen er aktuell hat. Möglich machen das kleine Sensoren an den Graswurzeln. Sie senden genauste Informationen an die Gebäudeleittechnik und steuern so die ideale Wachstumstemperatur der Rasenfläche im Stadion von Eintracht Frankfurt. Diese liegt bei 14 Grad Celsius. Idealbedingungen für das grüne Gras in der Sportstätte am Main. Durch die punktgenaue Wärmeversorgung konnten die Energiekosten der Rasenheizung wesentlich gesenkt werden. Doch damit nicht genug der Nachhaltigkeit: Durch das Wohlfühlklima hält die Rasenfläche jetzt eine komplette Bundesliga-Saison durch, während früher zwei Rasenwechsel jährlich nötig waren, für 100.000 Euro pro Rasengarnitur.

Auch weist das Stadion in der Gebäudesubstanz einen Nachweis über Nachhaltigkeit aus: Sie wurde im Jahr 2014 mit dem »BREEAM DE - BRE Environmental Assessment Method 2014-Zertifikat« ausgezeichnet und wurde 2015 erfolgreich re-zertifiziert. Somit wird auch beim Einsatz von Baumaterialien auf den Klimaschutz besonderer Wert gelegt.

Im Stadion werden ständig energetische Optimierungsmaßnahmen durchgeführt. Die jüngsten Erneuerungen beziehen sich auf die Wärmerückgewinnung. Dabei wurde ein Wärmetauscher mit Frequenzumformer in die Lüftung des Fanshops eingebaut sowie Teile der ständigen Beleuchtung auf LED-Leuchtmittel umgerüstet.

Seit Sommer 2011 ist die Mainova AG offizieller Stadionpartner. Als Vollversorger beliefert der größte Energieversorger Hessens, der gleichzeitig Premiumpartner von Eintracht Frankfurt ist, das Stadion mit Ökostrom aus Wasserkraft, Erdgas KlimaPlus und Wasser. Dabei erfolgt die komplette Energiebelieferung des Frankfurter Aushängeschilds zu 100 Prozent CO2-neutral – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Darüber hinaus setzen die Partner gemeinsam Energieeffizienzmaßnahmen um. Und wer umweltfreundlich mit einem Elektrofahrzeug zum Stadion fährt, kann dort während des Aufenthalts an zwei Stromtankstellen der Mainova AG kostenfrei Naturstrom tanken.

Das Frankfurter Waldstadium ist ein lebendiges Stadion, das die klimarelevanten Themen in seinen Ablauf integriert und zukünftig weiter ausbauen wird.

Aufgrund eines Namenssponsorings heißt das Waldstadium seit 1. Juli 2020 offiziell Deutsche Bank Park (zuvor Commerzbank Arena).



Projektstand:
Abgeschlossen 2015
Kreis:
Frankfurt, kreisfreie Stadt
Kommune:
Frankfurt am Main
Standort:
Mörfelder Landstrasse 362
60528 Frankfurt am Main

Kontakt

Stadion Frankfurt Management GmbH
Herr Henning Enste

Mörfelder Landstrasse 362
60528 Frankfurt am Main


zur Auswahl

Ähnliche Projekte

alle Klima-Energie-Projekte