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Essen für das Klima

Eine klimabewusste Ernährung ist regional, saisonal und möglichst vegetarisch oder vegan

Über 11 Tonnen Treibhausgase verursacht jede Person in Deutschland laut dem Umweltbundesamt im Durchschnitt pro Jahr. 15 Prozent davon (1,7 Tonnen) entstehen nur durch unsere Ernährung. Eine Klima-gerechtere Ernährung kann unsere eigene Klimabilanz darum schnell verbessern. Benötigt wird dazu nichts, außer guter Wille.

Lieber Pflanzen als Tiere essen

Deutlich weniger Fleisch und Milchprodukte zu essen macht für eine klimafreundlichere Ernährung den Unterschied.

Pflanzliche Lebensmittel verursachen in der Regel die wenigsten Treibhausgase, tierische die meisten. Dass Fleisch, allen voran Rindfleisch, eine ungünstige Klimabilanz aufweist, liegt unter anderem daran, dass Wiederkäuer beim Verdauen das Treibhausgas Methan freisetzen. Dieses Gas hat eine Klimawirkung, die in etwa 25-mal höher ist als die von CO2. Ein weiteres Problem der Fleischerzeugung: Es werden enorme Flächen Land zur Futterherstellung für die Tiere benötigt.

Doch auch Gemüse und Obst können das Klima belasten. Hier entscheiden oft Transport und Verpackung über die Klimabilanz.

Daten: Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu), Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln in Deutschland, 2020; Icons: Designed by Freepik

Daten: Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu), Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln in Deutschland, 2020; Icons: Designed by Freepik, macrovector_official

Transport und Verpackung oft entscheidend

Daten: Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu), Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln in Deutschland, 2020; Icons: Designed by Freepik, macrovector_official, rawpixel.com, Katemangostar

Ob ein Apfel besser für Umwelt und Klima ist als eine Ananas, hängt weniger von der Frucht ab als von den Produktionsbedingungen.

Frisch geerntet zählen Äpfel, Erdbeeren und Pfirsiche laut dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) zu den klimafreundlichsten Lebensmitteln. Als Neuseeland-Apfel, Winter-Erdbeere oder Dosen-Pfirsich schneiden sie dagegen schlecht ab.

Ähnlich verhält es sich oft bei heimischen Gemüsen wie Champignons, Grünkohl oder Bohnen, wenn sie frisch oder als Konserve in Glas oder Dose im Supermarkt stehen. Die Verpackung hat in vielen Fällen einen größeren Klimaeffekt als das Lebensmittel selbst, so das ifeu.

Und natürlich ist auch der Weg zum Supermarkt entscheidend: Eine mit dem Auto eingekaufte Packung Karotten verliert ihren geringen Fußabdruck.

Saisonal, regional, frisch

Laut Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) sind frisches, saisonales und regional angebautes Obst und Gemüse deutlich besser für das Klima als außerhalb der Saison importierte Lebensmittel aus Ländern weit weg. So haben beispielsweise in der Saison geerntete Freilandtomaten aus der Region einen knapp zehnmal kleineren CO2-Fußabdruck wie Tomaten aus einem geheizten Gewächshaus in Deutschland.

Werden frische Lebensmittel gegessen und weniger tiefgekühlte oder konservierte Lebensmittel, senkt das ebenfalls den CO2-Fußabdruck.

Bio rettet nicht das Klima aber...

…Wasser, Boden und Ressourcen, erklärt das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu).

Der Klima Effekt von Produkten aus Bio-Landwirtschaft ist manchmal schlechter als der aus konventioneller Landwirtschaft. Ein Grund: Biobetriebe benötigen mehr Fläche aufgrund der geringeren Erträge.

Die etwas höheren Emissionen werden laut ifeu durch den deutlich geringeren Pestizideinsatz, nachhaltigere Bodenbewirtschaftung und Erhöhung der Artenvielfalt wieder mehr als wettgemacht. Gerade in der Landwirtschaft kann, so das ifeu, ein allein auf die CO2-Emissionen eingeengter Blick die ökologische Gesamtbewertung stark verfälschen.

Nichts verschwenden

Und zu guter Letzt: was nutzt ein klimafreundliches Lebensmittel, wenn es danach in der Tonne landet. Laut einem WWF-Bericht aus 2021 erreichen rund 40 Prozent aller global erzeugten Lebensmittel nie die Teller.

Persönlicher CO2-Fußabdruck

Wie sieht der eigene CO2-Fußabdruck aus? Der CO2­-Rechner des Umweltbundesamtes zeigt es.

Weitere Ideen, wie der persönliche CO2­-Fußabdruck reduziert werden kann, bietet die Tafel »Was kann ich persönlich tun« aus unserer Ausstellung »Klima braucht Energie«.