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Datum: 03.03.2025

Oase für Tiere, Obstquelle für uns – die Streuobstwiese

Bei Vögeln begehrte Baumhöhlen sind Teil des Lebensraums Streuobstwiese.

Dank ihrer abwechslungsreichen und kleinräumigen Struktur bieten Streuobstwiesen einer Vielzahl von Arten ein geeignetes Umfeld. Fledermäusen, wie der Mopsfledermaus oder dem großen Mausohr, und Vögeln, wie zum Beispiel dem Steinkauz oder Grünspecht, dienen die Obstbäume als Unterschlupf und Nistplatz. Auf und unter der Wiese selbst finden zahlreiche Säugetiere wie Haselmaus und Igel sowie Insekten, wie Wildbienen und Schmetterlinge, eine Heimat. Der Mix aus verstreuten Obstbäumen, Blühpflanzen und Gräsern, Totholzhaufen oder Baumhöhlen schafft die Grundlage für diesen Hotspot der Biodiversität.

Auch aus botanischer Sicht haben Streuobstwiesen einiges zu bieten; heimische Pflanzenarten wie Wiesensalbei oder knolliger Hahnenfuß gedeihen hier und bieten sich als Nahrungsquelle für Honig- und Wildbienen an. Außerdem finden sich auf hessischen Streuobstwiesen dutzende Apfelsorten, welche ausschließlich regional oder lokal vorkommen. Klassiker wie Ruhm aus Kelsterbach, Sossenheimer Roter oder Korbacher Edelrenette erweitern nicht nur den Genpool für Apfelzüchter um klimarobuste und weniger krankheitsanfällige Sorten, sondern tragen auch zur regionalen Identitätsstiftung bei.

Eine der größten Herausforderungen für den Artenschutz stellt der Klimawandel dar. Viele Lebewesen können sich nicht so schnell an die neuen Begebenheiten anpassen, welche die Erderwärmung mit sich bringt. An dieser Stelle schaffen Streuobstwiesen Abhilfe, denn Bäume, Sträucher und Gräser wandeln Kohlenstoffdioxid aus der Luft in Sauerstoff um. Dazu haben sie einen kühlenden Effekt auf das Umgebungsklima, wodurch Streuobstwiesen besonders in Siedlungsnähe zur Steigerung der Lebensqualität beitragen können, für Menschen wie Tiere gleichermaßen.

Den Erhalt der Streuobstwiesen kann man unterstützen, indem man die vielfältigen Produkte erwirbt, welche auf und von ihnen gewonnen werden. Von leckeren, reifen Früchten für Kuchen oder Marmelade über Fruchtsaft und Apfelwein bis hin zu Honig – Artenschutz kann so lecker sein!