Dreimal mehr als die Natur bereitstellen kann
Am 3. Mai ist Deutschlands Erdüberlastungstag, auch Country Overshoot Day genannt.
Erdüberlastungstage für einzelne Länder; Deutschland: 3. Mai 2025 (Bildrechte: Global Footprint Network 2025, www.overshootday.org and www.footprintnetwork.org)
An diesem Tag hat Deutschland seine natürlichen Ressourcen erschöpft. Unser Land verbraucht dann mehr als seine Natur in einem Jahr bereitstellen kann. Die Natur kann sich nicht mehr ausreichend regenerieren und zum Beispiel Artensterben, Abnahme fruchtbarer Böden, Rückgang von Wäldern und Fischbeständen oder der Klimawandel sind sichtbare Zeichen. Hätten alle Länder der Erde einen Lebensstil wie Deutschland, wären mehr als drei Erden erforderlich, um den Bedarf zu decken. Deutschland nutzt also für den Rest des Jahres die natürlichen Ressourcen, die eigentlich für nachfolgende Generationen oder andere Länder verfügbar sein sollten.
Zur Ermittlung des Erdüberlastungstages wird die Fläche Deutschlands mit einem Äquivalenzfaktor und einem Ertragsfaktor multipliziert. Der Äquivalenzfaktor setzt die Produktivität verschiedener Nutzungsarten ins Verhältnis. Damit wird eine Vergleichbarkeit zum Beispiel zwischen Wald und Fischerei möglich. Der Ertragsfaktor dagegen spiegelt die Bodenqualität und damit den Ertrag einer Fläche wider. Deutschland zum Beispiel hat sehr gute, ertragreiche Böden. Jedes Land und jedes Jahr haben einen eigenen Ertragsfaktor, da hier auch Wetterbedingungen eingehen.
Die Ertragsfaktoren werden für Pflanzenanbau, Weideland, Wald und Gewässer (Fischerei) ermittelt. Flächen für Bebauung durch Straßen, Gebäude und Infrastruktur, für Abfälle sowie in die Atmosphäre freigesetzte Verbrennungsgase aus fossilen Energien fließen ebenfalls ein. Sie werden der Waldfläche gleichgesetzt, die nötig wäre, um CO2-Abgase aufzunehmen.
Nachhaltig handeln ist einfach
Jeder kann aktiv werden. Egal ob Energie oder Wasser sparen, weniger Konsum und nachhaltiger einkaufen, sich mit Obst und Gemüse gesünder ernähren oder Flächen entsiegeln und artgerecht bepflanzen oder Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen – die Handlungsmöglichkeiten sind vielfältig.
Mit dem CO2-Rechner des Umweltbundesamtes (UBA) lässt sich der eigene Einfluss ermitteln. Leicht ist zu erkennen, an welchen Stellen man ansetzen oder womit man individuell die größte Wirkung erzielen kann.
Der CO2-Rechner kann aufgerufen werden unter: https://www.uba.co2-rechner.de/de_DE/
Der weltweite Erdüberlastungstag, der den Bedarf aller Menschen der Leistungsfähigkeit der Natur weltweit gegenüberstellt, wird voraussichtlich im August liegen. Das genaue Datum wird am 5. Juni vom Global Footprint Network bekanntgegeben. Das Global Footprint Network ermittelt jährlich den globalen und die länderspezifischen Erdüberlastungstage.
Weitere Informationen, auch zu Daten und Methoden, sind zu finden unter:
