Der Mühlenwanderweg in Oberursel
In Oberursel kann man einen Mühlenwanderweg erkunden, der über die Historie der einst 42 Mühlen am Urselbach informiert.
Das Gewässersystem, ein Zusammenspiel von Urselbach und Mühl- oder Werkgräben, wird von bis zu acht Quellbächen von den Hängen des Taunus gespeist, um dann von der Hohen Mark bis Frankfurt-Heddernheim nach ca. 15 km in die Nidda zu münden. Die bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts noch zuverlässigen Wassermassen und das am Oberlauf große Gefälle lieferten eine enorme Wasserenergie, die im 18. und 19. Jahrhundert von 42 Mühlen und Wasserkraftwerken genutzt wurde. Dazu gehörten Korn- und Ölmühlen, Schneide- und Schleifmühlen, Loh- und Gerbermühlen, Papier- und Pappenmühlen sowie Hammerwerke.
Vom 15. - 17. Jahrhundert waren die Walkmühlen für Oberursel die wichtigste Mühlenart, denn sie produzierten ein hochwertig veredeltes Tuch. Dessen Verkauf sorgte für eine verlässliche Einnahmequelle, was zur Erteilung der Stadtrechte 1444 maßgeblich beitrug.
Von den 42 Mühlen sind zwei Wasserkraftwerke übriggeblieben: In der Nähe der U3-Haltestelle Kupferhammer wird mit Hilfe einer Turbine Wasserenergie in Strom umgewandelt. Die Herrenmühle am Fuß der Oberurseler Altstadt besitzt noch ein fünf Meter großes Wasserrad, das 40 Jahre ebenfalls zur Stromerzeugung genutzt wurde, mittlerweile aber überwiegend stillliegt.
Viele Mühlen, Mühlgräben und Mühlteiche sind auch im Kulturlandschaftskataster des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain verzeichnet. Stöbern Sie doch mal unter www.kulturlandschaft-frm.de.