Diskussion ausgewählter Themen zur KWP in Workshops
Ein zentraler Bestandteil der Veranstaltung war die Durchführung von vier thematischen Workshops, die den Teilnehmenden die Möglichkeit boten, spezifische Aspekte der KWP zu diskutieren. Jeder Teilnehmende konnte an zwei der vier Workshops mitwirken, wodurch ein breiter Austausch und die Einbindung vielfältiger Perspektiven sichergestellt wurden.
Zu Beginn des Nachmittags stellten die Moderatorinnen und Moderatoren die Themen der vier Workshops im Plenum vor. Dadurch konnten alle Anwesenden, unabhängig von ihrer Teilnahme an den einzelnen Workshops, einen Überblick über die verschiedenen Inhalte und Schwerpunkte erhalten. Diese Einführung diente dazu, die Teilnehmenden gezielt auf die zwei Workshop-Runden vorzubereiten und nochmals einen thematischen Einblick zu geben.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurden die Ergebnisse der Workshops von den Moderatorinnen und Moderatoren in einer gemeinsamen Plenumsrunde vorgestellt. Dies bot allen Anwesenden die Möglichkeit, von den Erkenntnissen und Diskussionsergebnissen der anderen Gruppen zu profitieren und offene Fragen zu klären. Durch dieses Format wurde nicht nur der Austausch gefördert, sondern auch eine Basis für die Umsetzung der KWP mit deren vielfältigen Aufgaben in den Kommunen geschaffen.
Workshop 1: »Start der Wärmeplanung - Jetzt handeln!«
Moderation: Heike Böhler und Laure Decamps (LandesEnergieAgentur Hessen)
Vorstellung des Workshops:
Was erwartet Sie?
Sie stehen vor der Herausforderung, die KWP in Ihrer Kommune zu starten und fragen sich, wie Sie am besten beginnen?
In diesem Workshop erhalten Sie praxisnahe Impulse dazu, warum es gerade jetzt entscheidend ist, den ersten Schritt zu gehen, und welche konkreten Maßnahmen den Start erleichtern.
Gemeinsam diskutieren wir Fragen wie:
- Wo stehen wir aktuell?
- Wer hat bereits erfolgreich begonnen?
- Was brauchen wir, um den nächsten Schritt zu machen?
Für wen?
Dieses Thema richtet sich vor allem an Kommunen, die noch nicht mit der KWP begonnen haben und nach Orientierung sowie praktischen Tipps für den Einstieg suchen. Es bietet die Möglichkeit, von Best-Practice-Beispielen zu lernen, sich über konkrete Bedürfnisse auszutauschen und erste Visionen für die Zukunft zu entwickeln.
Zentrale Ergebnisse und Erkenntnisse des Workshops:
- Einbindung und Rückendeckung von Vorgesetzten:
Die Unterstützung durch Entscheidungstragende und Vorgesetzte wurde als wesentlicher Erfolgsfaktor hervorgehoben. Ihre aktive Einbindung in die KWP-Projektgruppe kann die Arbeit erheblich erleichtern und den Prozess beschleunigen.
- Interne Organisation:
Eine klare interne Struktur ist entscheidend für den Erfolg der KWP. Dazu gehören die Festlegung einer Projektleitung, die Bildung von Arbeitsgruppen, regelmäßige Abstimmungstermine sowie die Einbeziehung relevanter Ämter und Fachbereiche.
- Beschlussfassung zur KWP:
Viele Kommunen starten ihre KWP ohne formalen Beschluss. Dennoch wurde betont, wie wichtig es ist, einen klaren Startpunkt festzulegen, um Orientierung und Verbindlichkeit zu schaffen. Erste Schritte wie die Datenerhebung oder Abstimmungen können sinnvoll bereits in der Vorbereitungsphase – vor einer offiziellen Beschlussfassung – eingeleitet werden. Das Motto lautet: „Einfach anfangen.“
- Kooperation kleinerer Kommunen:
Für kleinere Kommunen wurde die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen als vielversprechender Ansatz empfohlen, zum Beispiel durch die Bildung eines sogenannten Konvois. Dieser ermöglicht Synergien und erleichtert den Einstieg in die KWP.
Protokoll des Workshops:
Wärmewende 2024 Protokoll Workshop 1
Fazit:
Der Workshop bot den Teilnehmenden wertvolle Impulse und praxisorientierte Ansätze, um die ersten Hürden bei der KWP erfolgreich zu überwinden.
Workshop 2: »Datenbeschaffung und der Digitale Zwilling - der Schlüssel zur erfolgreichen Wärmeplanung«
Moderator: Marian Schimka (sinnogy GmbH, Freiburg)
Vorstellung des Workshops:
Was erwartet Sie?
Die Datenbeschaffung ist ein zentraler Baustein für eine effektive KWP. Woher bekommen Sie die richtigen Daten, und wer kann Sie dabei unterstützen?
In diesem Workshop erhalten Sie maßgebliche Informationen welche Hilfsmittel Ihnen zur Verfügung stehen und warum ein Digitaler Zwilling eine wichtige Rolle bei der Planung spielen kann. Erfahren Sie, wie digitale Technologien die Erfassung und Analyse von Daten erleichtern und den Grundstein für fundierte Entscheidungen legen.
Für wen?
Dieses Thema richtet sich an Kommunen, die mit der KWP noch nicht begonnen haben oder sich in der Vorbereitungsphase befinden. Es bietet wertvolle Einblicke in bewährte Methoden zur Datenbeschaffung und zeigt auf, wie der Einsatz eines Digitalen Zwillings den Prozess effizienter gestalten kann.
Zentrale Ergebnisse und Erkenntnisse des Workshops:
- Der Digitale Zwilling als Planungswerkzeug:
Ein Digitaler Zwilling bietet einen umfassenden Überblick und unterstützt die Planung sowohl während der Erstellung der KWP als auch darüber hinaus. Er erleichtert die Visualisierung und Analyse komplexer Daten und sorgt für eine präzise Entscheidungsgrundlage.
- Datenqualität und Datenschutz:
Die vollständige Dokumentation, hohe Datenqualität und der Schutz sensibler Informationen sind essenziell. Fragen zur Verfügbarkeit und rechtlichen Nutzung von Daten sollten frühzeitig geklärt werden, um rechtliche und technische Hürden zu vermeiden:
-
- Wie erhält man die erforderlichen Daten?
- Unter welchen Bedingungen dürfen diese Daten genutzt werden?
- Schnittstellen und Rahmenbedingungen:
Die Zusammenarbeit mit relevanten Akteuren sowie die Abstimmung technischer und rechtlicher Rahmenbedingungen müssen frühzeitig berücksichtigt werden, um reibungslose Prozesse zu gewährleisten.
Protokoll des Workshops:
Wärmewende 2024 Protokoll Workshop 2
Fazit:
Der Workshop verdeutlichte die zentrale Rolle von digitalen Technologien wie dem Digitalen Zwilling in der Wärmeplanung. Teilnehmende erhielten praktische Anregungen, wie die Datenbeschaffung effizient gestaltet und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Planung geschaffen werden können.
Workshop 3: »Organisation der Wärmeplanung - Strukturen schaffen, Prozesse steuern«
Moderator: Sebastian Golinski (Klimaschutzmanager, Stadt Neu-Isenburg)
Vorstellung des Workshops:
Was erwartet Sie?
Die erfolgreiche Umsetzung der KWP erfordert eine solide organisatorische Grundlage in den Kommunen. Welche internen Strukturen und Abläufe müssen geschaffen werden, um die KWP effizient zu steuern?
In diesem Workshop erhalten Sie wertvolle Hinweise dazu, welche organisatorischen Herausforderungen auf Verwaltungen zukommen und wie diese gemeistert werden können. Tauschen Sie sich über Best Practices aus und erfahren Sie, wie Sie Ihre Verwaltung optimal für den Planungsprozess aufstellen.
Für wen?
Dieses Thema richtet sich an Kommunen, die sich noch in der Anfangsphase der KWP befinden oder die Prozesse und Strukturen dafür gerade aufbauen. Es bietet praktische Tipps, wie Verwaltungen intern optimal organisiert werden können, um den komplexen Anforderungen der KWP gerecht zu werden.
Zentrale Ergebnisse und Erkenntnisse des Workshops:
- Organisation und Strukturierung:
Der Workshop betonte die Bedeutung klarer organisatorischer Schwerpunkte, wie:
-
- Festlegung von Zuständigkeiten,
- Bildung amtsübergreifender Steuerungsgruppen,
- Erstellung eines realistischen Zeitplans mit Pufferzeiten und
- Entwicklung eines Kommunikationskonzepts (intern, extern und öffentlichkeitswirksam).
- Individuelle Anforderungen:
Jede Kommune hat spezifische Gegebenheiten, die die KWP beeinflussen. Daher ist es wichtig, die Planung an die individuellen Voraussetzungen vor Ort anzupassen.
- Bürgerbeteiligung und Erwartungsmanagement:
Kommunen sollten die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger frühzeitig managen und transparente Öffentlichkeitsarbeit betreiben, um Akzeptanz und Verständnis für die Maßnahmen zu fördern.
- Zentrale Unterstützung und Datenbasis:
Als Ausblick wurde der Wunsch nach Unterstützung durch zentrale Vergabestellen und einer bundesweit einheitlichen, zugänglichen Datenbasis geäußert, um die Planung effizienter und besser abgestimmt umzusetzen.
Protokoll des Workshops:
Wärmewende 2024 Protokoll Workshop 3
Fazit:
Der Workshop lieferte den Teilnehmenden wertvolle Impulse zur Optimierung ihrer organisatorischen Ansätze und betonte die Wichtigkeit von Struktur, Kommunikation und realistischen Planungen für den Erfolg der KWP.
Workshop 4: »Interkommunale Zusammenarbeit - Gemeinsam stärker!«
Moderator: Michael Voll (Regionalverband FrankfurtRheinMain)
Vorstellung des Workshops:
Was erwartet Sie?
Die interkommunale Zusammenarbeit bietet große Chancen, aber auch Herausforderungen. Wie können Kommunen durch Zusammenarbeit effizienter werden, und was sind mögliche Risiken?
In diesem Workshop beleuchten wir, wann und wie eine Zusammenarbeit – bis hin zu einem „Konvoi“ von Kommunen – sinnvoll sein kann. Diskutieren Sie, was für Ihre Kommune das beste Modell ist, und lassen Sie sich inspirieren von Praxisbeispielen erfolgreicher Kooperationen.
Für wen?
Dieses Thema richtet sich an Kommunen, die bereits erste Erfahrungen in der interkommunalen Zusammenarbeit gesammelt haben oder die daran interessiert sind, mehr darüber zu erfahren. Es bietet die Gelegenheit, sich über Chancen und Risiken auszutauschen, potenzielle Partnerkommunen zu finden und Ideen für gemeinsame Projekte zu entwickeln.
Zentrale Ergebnisse und Erkenntnisse des Workshops:
- Vorteile und Möglichkeiten:
Interkommunale Zusammenarbeit kann Synergien schaffen und die Effizienz der KWP steigern. Diese Kooperationen können entweder die gesamte KWP betreffen oder auf einzelne Themen wie Öffentlichkeitsarbeit oder Potenzialanalysen beschränkt bleiben.
- Klare Regelungen:
Damit die Zusammenarbeit gelingt, sind klare und verbindliche Vereinbarungen, wie Letters of Intent oder Verträge, entscheidend. Diese schaffen Verbindlichkeit und Struktur.
- Ähnliche Voraussetzungen:
Die Zusammenarbeit funktioniert am besten, wenn die Kommunen ähnliche Größen und Strukturen aufweisen. So können Herausforderungen und Aufgaben besser gemeinsam bewältigt werden.
- Bestehende Kooperationen nutzen:
Bereits bestehende interkommunale Netzwerke und Kooperationen können als Grundlage für neue Projekte genutzt und ausgebaut werden.
- Unterstützungsbedarf:
Ein hoher Bedarf an Mustervorlagen, Leitfäden und anderen unterstützenden Materialien wurde geäußert, um die Zusammenarbeit strukturierter und einfacher zu gestalten.
Protokoll des Workshops:
Wärmewende 2024 Protokoll Workshop 4
Fazit:
Der Workshop zeigte, dass interkommunale Zusammenarbeit ein wertvolles Instrument ist, um Ressourcen zu bündeln, den Planungsprozess zu erleichtern und die Effizienz zu erhöhen – vorausgesetzt, die Kooperation wird gut strukturiert und klar geregelt.
Übersicht Wärmewende in der Region FrankfurtRheinMain
Informationen zur KWP in Hessen (LandesEnergieAgentur Hessen)
Sachstand der KWP in den Verbandskommunen des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain (Ergebnisse der Regionalverband-Online-Umfrage)
Einholung eines Feedbacks zum Vernetzungstreffen
Pressemitteilung (Regionalverband FrankfurtRheinMain)