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Der Zweck der Kartierung

Bewusstsein für kulturelles Erbe wecken

Mit der Kartierung will der Regionalverband die kulturhistorisch wertvollen Relikte sichtbarer machen und das Bewusstsein für das kulturelle Erbe der Region wecken. Das schützt historische Kulturlandschaften nicht nur vor der Zerstörung. Es steigert auch den regionalen Erlebnis- und Erholungswert und trägt – gerade in Zeiten der Globalisierung – zu regionaler Identifikation bei.

Kulturhistorisch wertvolle Elemente in der Planung berücksichtigen

Ziel der Kartierung ist es auch, alle kulturhistorisch wertvollen Elemente in der Planung zu berücksichtigen, beispielsweise wenn Straßen gebaut oder Baugebiete ausgewiesen werden. Die Daten aus dem Kataster sind deshalb auch Bestandteil der Umweltprüfung, die im Rahmen des Regionalen Flächennutzungsplans stattfindet.

Auch in der Landschaftsplanung finden sie Berücksichtigung: im Rahmen der Neuaufstellung des Regionalen Landschaftsplans wurde ein Gutachten zum Schutzgut Landschaft erstellt. Dabei bildeten die Informationen aus dem Kulturlandschaftskataster eine wichtige Grundlage. So wurden Baudenkmäler und kulturhistorische Landschaftselemente bei der Charakterisierung der 26 Landschaftsräume und bei der Abgrenzung der 44 Bedeutsamen Landschaften als wertgebende Merkmale herangezogen.

Zeugnisse der Vergangen­heit als Ausflugsziel aufwerten

Auch für Projekte des Regionalparks werden die Kataster-Informationen genutzt. Ein Beispiel sind etwa die alten Kalkbrennöfen bei Flörsheim, die der Regionalpark RheinMain vor dem Vergessen bewahrt und wiederhergestellt hat. Sie sind heute als eindrucksvolle Zeugen der vorindustriellen Kalksteinverarbeitung als Ausflugsziel und Anschauungsobjekt bei der Bevölkerung sehr beliebt.

  • Versteckt am Wegesrand: Grenzstein bei Karben (Foto: Christian Wiegand)

  • Kalkbrennöfen bei Flörsheim

Wie wird erfasst?

Für den Aufbau des Kulturlandschaftskatasters wertet der Regionalverband Literatur, historische Karten und Luftbilder aus und recherchiert im Gelände. Außerdem werden Heimat- und Geschichtsvereine sowie andere lokale Fachpersonen mit einbezogen. Die als kulturhistorische Landschaftselemente eingestuften Objekte werden anschließend mit Namen, Kurzbeschreibung, Quelle, Typus, Funktion und Foto in einer Datenbank – dem Kulturlandschaftskataster – aufgenommen. Da sich die Landschaft ständig verändert, ist die Kartierung von historischen Kulturlandschaften nie abgeschlossen. Das Kulturlandschaftskataster wird daher kontinuierlich aktualisiert. Derzeit werden die 2021 dem Regionalverband beigetretenen Kommunen Echzell, Ranstadt, Nidda und Glauberg kartiert.