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Umgang mit Wasser

Eine wichtige Maßnahme bei der Verwendung von Wasser und dem Entgegenwirken von Trinkwasserengpässen ist der bewusste und nachhaltige Umgang mit dem kühlen Nass. Öffentliche Einrichtungen, Unternehmen und die Bevölkerung selbst können ihren Beitrag leisten. Tipps zum nachhaltigen Umgang mit Wasser haben wir Ihnen in unserem Servicebereich zur Verfügung gestellt.

Wasserfußabdruck

Im Durchschnitt verbrauchen wir zwischen 120 – 130 Liter Wasser am Tag beim Duschen, Wäschewaschen, Kochen oder für die Toilette. Zu dem alltäglichen Verbrauch kommen ca. 4.000 Liter pro Tag und Kopf verstecktes Wasser in unseren Konsumgütern hinzu. Als virtuelles oder verstecktes Wasser wird die gesamte Menge Wasser bezeichnet, die für die Herstellung von Waren benötigt wird. Das beinhaltet beispielsweise die Bewässerung von Feldern oder Wasser für die Reinigung und den Betrieb von Maschinen. Das Wasser wird dem natürlichen Wasserkreislauf entzogen und steht der lokalen Vegetation und der Bevölkerung nicht mehr zur Verfügung. Viele Lebensmittel werden oft in Regionen hergestellt, die ohnehin an Wasser­knappheit leiden.
Eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) von 2020 hat den ökologischen Fußabdruck verschiedener Lebensmittel untersucht.

Wasserschonend konsumieren

Deutschland ist, trotz regional auftretendem Wassermangel, ein vergleichsweise wasserreiches Land. Daher sollten wir regional angebautes Obst und Gemüse bevorzugen. Hier kann der Wasserbedarf für landwirtschaftliche Produkte zum großen Teil durch natürliche Niederschläge gedeckt werden. Auch wer weniger Fleisch isst und Lebensmittelverschwendung vermeidet schont die Wasserressourcen. Gebrauchte Produkte sind ebenfalls besonders wasserschonend, zahlreiche Plattformen bieten die Möglichkeit, Waren aus zweiter Hand zu erwerben oder zu reparieren (zum Beispiel Repair-Cafés - zur Übersicht im Klima-Energie-Atlas)

Wasserampeln und Notstände

In heißen Sommern steigt der alltägliche Wasserverbrauch teilweise auf 230 - 250 Liter pro Tag und Person. Dieser Anstieg erklärt sich beispielsweise durch häufigeres Duschen, das Befüllen von Pools oder durch die Bewässerung des Rasens und der Pflanzen. Dadurch werden lokale Wasservorkommen stark beansprucht.

Damit diese Wasserkörper vor einer Übernutzung geschützt werden, haben einige Wasserversorger und Kommunen eine sogenannte Wasserampel eingeführt. Steht die Ampel auf Grün, kann die Entnahme aus dem Trinkwassernetz ohne Einschränkung erfolgen. Bei einer gelben Ampel wird empfohlen, verschiedene Verhaltensregeln zu beachten, um mit dem Trinkwasser sorgsam umzugehen. Schlägt die Ampel auf Rot um, wird dringend dazu aufgerufen, unnötige Trinkwasserentnahmen zu unterlassen (z.B. Autowäschen). Wichtig dabei ist, dass die Wasserknappheit frühzeitig bekannt gemacht wird, damit die Bevölkerung entsprechend reagieren kann.

Im Extremfall kann in einer Kommune der Wassernotstand ausgerufen werden. Kommt es dazu, ist die geltende Gefahrenabwehrverordnungen zu beachten. Bei Verstoß gegen Verbote aus der Verordnung ist oftmals mit Bußgeldstrafen zu rechnen.

Wasserqualität

Die Trinkwasserqualität wird in deutschen Wasserwerken strengstens überwacht. Dafür sind die zu kontrollierenden Parameter in der Trinkwasserverordnung festgelegt. Hierzu zählen mikrobiologische Parameter, wie der Bakterienstamm Escherichia coli oder Enterokokken, sowie chemische Parameter, wie Nitrat oder Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe. Welche Qualität das eigene Trinkwasser hat, kann jederzeit beim Versorger abgefragt werden.

Trinkwasser wird in sogenannte Härtegrade unterteilt. Hierfür spielen insbesondere Calcium und Magnesium eine wichtige Rolle. Sind diese Stoffe in einer großen Menge im Wasser gelöst, spricht man von „hartem“ Wasser, sind die Konzentrationen niedrig, ist das Wasser „weich“. Bei hartem Wasser kann es zu Kalkablagerungen im Wasserkocher oder an den Armaturen kommen aber für den menschlichen Körper ist hartes Wasser nicht schädlich. Ganz im Gegenteil, denn Calcium und Magnesium sind wichtige Mineralstoffe für den Körper, womit beispielsweise Mineralwasserlieferanten sogar werben.

Nutzung von Regenwasser und Brauchwasser

Es ist technisch möglich, leicht verschmutztes, häusliches Abwasser (auch Grauwasser genannt) - zum Beispiel aus Waschbecken, Waschmaschine oder Dusche - wiederzuverwenden. Dafür bereiten spezielle Brauchwasserrecyclinganlagen das Wasser auf, sodass es ein zweites Mal beispielsweise für die Toilettenspülung genutzt werden kann. Auch Regenwasser von Dächern oder versiegelten Flächen kann aufgefangen und in Haushalt und Garten genutzt werden. Hierbei ist zu beachten, dass das aufgefangene Wasser nicht von mit Schadstoffen belasteten Oberflächen kommt. Vorsicht ist geboten bei Metalldächern und begrünten Dächern mit biozidhaltiger Abdichtungsschicht.

Damit das Brauchwasser sich nicht mit dem Trinkwasser vermischt, wird ein zweites Rohrleitungssystem benötigt. Ein solches System ist daher besonders für Neubauten interessant. Auch Flusswasser kann als Brauchwasser beispielsweise bei der Stadtbewässerung zum Einsatz kommen oder in Infiltrationsanlagen der nachhaltigen Grundwasserbewirtschaftung dienen (siehe Punkt „Wasserversorgung in der Region“).

Mehr zum Thema Regenwassernutzung finden Sie auf der Seite des Umweltbundesamtes.