Energieerzeugung im Gebiet des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain
Die Hessische Landesregierung hat sich mit dem Hessischen Energiegesetzes vom 29.11.2022 zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden. Bis dahin soll der Energieverbrauch von Strom und Wärme zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. Der Regionalverband FrankfurtRheinMain hat sich den Klimaschutzzielen des Landes Hessen durch seine aktive Mitwirkung bei den Hessischen Klima-Kommunen verpflichtet.
Anteil lokaler erneuerbarer Energie bei 4 Prozent
Im Jahr 2019 konnten gut 4 Prozent des Stromverbrauchs in der Region durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Das bedeutet, dass von den benötigten 18.900 Gigawattstunden nur rund 764 Gigawattstunden aus regionalen, erneuerbaren Energiequellen stammten. Der restliche Strombedarf wurde durch lokale, fossile Quellen oder importierten Strom gedeckt.
Nur wenige Mitgliedskommunen verfügen über ausreichende lokale Kapazitäten, um ihren Strombedarf aus erneuerbaren Energien decken zu können. Dazu gehört die Gemeinde Weilrod mit ihren Solar- und Windkraftanlagen. In Weilrod wird sogar mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, als verbraucht wird. Auch die Kommune Flörsheim am Main kann einen sehr hohen Anteil durch Erneuerbare Energien wie Biogas und Photovoltaik decken, ebenso Schöneck, zusätzlich noch mit Windenergie.
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien – Biogas und Photovoltaik sind wichtigste Energiequellen
Die lokale Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien machte im Jahr 2019 mit 764 Gigawattstunden gut 4 Prozent des Stromverbrauchs in der Region aus. Den größten Anteil daran hatte die Stromerzeugung aus Biogas inklusive Klär- und Deponiegas mit knapp 41 Prozent und Photovoltaik inklusive des geschätzten Selbstverbrauchs mit 42 Prozent. Aus Windkraft wurden 14 Prozent und aus Wasserkraft knapp 4 Prozent erzeugt.
Strom: Entwicklung der installierten Leistung erneuerbarer Energien (2015 bis 2019)
Beim Strom stieg die installierte Leistung zwischen den Jahren 2015 - 2019 um 19 Prozent von 426 auf 505 Megawatt. Den deutlichsten Zuwachs gab es mit rund 28 Prozent im Bereich Photovoltaik.
Der Bundesstrommix: knapp 40 Prozent aus erneuerbaren Energien
Im Bereich der Stromerzeugung spielt auch der Bundesstrommix eine wichtige Rolle. Dieser setzte sich im Jahr 2019 zu fast 40 Prozent aus erneuerbaren Energien zusammen. Die 40 Prozent ergeben sich aus Wind, Wasser, Biogas und Photovoltaik. Bei den fossilen Energieträgern hatte Kohle mit 28 Prozent der größte Anteil. Der Anteil der Kernenergie lag bei 12 Prozent.
Wärmeerzeugung fast komplett aus fossilen Energieträgern
Der Wärmeverbrauch in der Region lag 2019 bei rund 27.477 Gigawattstunden. Hiervon wurde nur etwas mehr als 1 Prozent durch lokale, erneuerbare Energieanlagen erzeugt. Die restlichen 99 Prozent wurden durch fossile Energieanlagen und durch fossilen Hausbrand gedeckt. Fossiler Hausbrand ist die Wärmeerzeugung durch die Verbrennung von Energieträgern wie Gas und Öl in Gebäudeheizungen. Wärme wird in der Regel vor Ort erzeugt, da bei längerer Distanz zwischen Erzeugung und Verbrauch die Verluste sehr hoch sind und nur wenig Wärme beim Verbraucher ankommt.
Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien – Biomasse spielt die Hauptrolle
Etwa 1 Prozent der Wärme in der Region wurde im Jahr 2019 aus erneuerbaren Energien erzeugt. Dies entspricht 347 Gigawattstunden. Der Großteil der Energie ist mit 49 Prozent auf Wärmepumpen zurückzuführen. Biomasse erzeugte 31 Prozent der lokalen, erneuerbaren Wärme. Darunter fallen auch Holz und Reststoffe für den privaten Haushalt, wie zum Beispiel Pellets. Der Anteil der Solarthermie lag bei 19 Prozent. Rund 1 Prozent der lokalen, erneuerbaren Wärme wurde aus Thermalquellen gewonnen.
Wärme: Entwicklung der installierten Leistung erneuerbarer Energien (2015 bis 2019)
Wie die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien nahm auch die Wärmeerzeugung aus regenerativen Quellen von 2015 bis 2019 zu. Im Vergleich zu 2015 stieg die lokale installierte Leistung bis 2019 um rund 12 Prozent. Dabei war der Zuwachs bei der Biomassenutzung mit rund 19 Prozent bzw. 11 MW am größten.
Datengrundlage zur Strom- und Wärmeerzeugung
Die Informationen zur Strom- und Wärmeerzeugung in der Region sind aus dem Kommunalen Energiesteckbrief für den Regionalverband FrankfurtRheinMain zur Energieerzeugung zusammengestellt (Stand 2019). Die Kommunalen Energiesteckbriefe wie auch detaillierte Daten zu den einzelnen Mitgliedskommunen und Landkreisen im Regionalverband finden Sie unter Kommunale Energiesteckbriefe und im Klima-Energie-Atlas. Bei der Berechnung der Energiesteckbriefe sind wir von der Verfügbarkeit verschiedener Daten abhängig, die zum Teil erst mit einer Verzögerung von ein paar Jahren veröffentlicht werden.