Paradies für Bienen und Gartenschläfer
Idyllisch rankt wilder Wein an den Wänden, vor dem Haus wachsen in Kübeln und Töpfen Natternköpfe, Blauraute, Mauerpfeffer, Blutweiderich, Löwenzahn und Kräuter. Gemeinsam mit ihrem Ehepartner hat Karin Kaltenbach-Koschnitzki den Garten und die Fassade ihres liebevoll restaurierten Fachwerkhauses in Hochheim am Main zu einem Paradies für heimische Arten verwandelt.
Auf der Gartenterrasse finden Bienen, Hummeln, Wespen, die streng geschützte schwarze Holzbiene und Falter wie das Taubenschwänzchen ein buntes und breites Nahrungsangebot. Angepflanzt hat die gebürtige Hochheimerin in ihrem 150 Quadratmeter großen Garten Natternköpfe, Mehlsalbei, Platterbsen, Prachtkerzen, Oregano, Basilikum, Thymian, ungefüllte Dahlien, Zauberglöckchen, Schneeflockenblumen, Katzenminze, Wandelröschen, Elfenspiegel, Fetthenne, Geissblatt und Sonnenhüte.
Viele Spatzen, Meisen, Amseln bedienen sich am Futterhaus, und am späten Abend kommt der geschützte Gartenschläfer aus den Rebhängen vorbei. Durstigen Tieren steht im Garten eine Insekten- und Vogeltränke zur Verfügung, und in der Kletterhortensie ist jeden Tag ein Vogelkonzert zu hören, sagt sie. „Wenn der wilde Wein in voller Blüte steht, kommen Hunderte von Bienen zu Besuch. Im Herbst fliegen ganze Starenschwärme zu uns“, erzählt die 62-Jährige. Sie freut sich, dass ihr Garten so rege von den Tieren frequentiert wird. „Ich finde es toll, dass sich auch auf kleinen Grundstücken so viel für die Natur machen lässt.“
Dass in der Altstadt eine blühende Oase entstanden ist, spricht sich herum. Passanten erkundigen sich regelmäßig: Was haben Sie denn da angepflanzt? „Es kommen auch Schulkinder vorbei und fragen“, erzählt die naturbegeisterte Frau. Weil sie auch den öffentlichen Straßenraum vor dem Haus begrünt, überließ ihr die Stadt Hochheim einen großen Pflanzenkübel zur Nutzung.
Der Regionalverband FrankfurtRheinMain hat mit dem Fotowettbewerb „Blühende Gärten“ einen Nerv bei vielen Menschen getroffen, davon ist Karin Kaltenbach-Koschnitzki überzeugt: „Das Bewusstsein für Klimawandel und Diversität ist gewachsen. Ich finde den Wettbewerb klasse, so erreicht man die Leute!“
Karin Kaltenbach-Koschnitzki (Hochheim)
Die Terrasse und Straßenbegrünung wurden beim Fotowettbewerb »Blühende Gärten« 2021 von der Fachjury als vorbildliches Projekt bewertet.