Refugium mit naturnahen Beeten und Zisterne
Vor allem an hochsommerlichen Tagen verwandelte sich der ehemals mit Betonsteinen gepflasterte Hof oftmals in eine flirrende ‚Hitzekammer‘. Vor zwei Jahren beschlossen Krisztina und Bernhard Krauss, den Hof ihres Fachwerkhauses zum Naturgarten umzugestalten. „Wir wollten es grüner haben und mit entsiegelten Flächen ein angenehmes Mikroklima schaffen, in dem sich Menschen wohl fühlen und Wildbienen als auch andere Insekten etwas von den einheimischen Wildpflanzen haben.“
Mittlerweile ist der Hof im Ortskern von Rosbach vor der Höhe eine artenreiche Oase, in der Wilder Wein rankt und Hopfen als Fassadenbegrünung heraufwächst. Miniteich, Wildblumenwiese, Schattenbeet und das begrünte Dach der aus Holz errichteten Mülltonnen-Einhausung gliedern den Hof in unterschiedliche Bereiche. Mittendrin verläuft, inklusive Tunnel, eine Gartenbahn, die Sohn Vincent zwischen Stauden, Rosen und Kräutern an ausgewählten Tagen das ganze Jahr über fahren lässt.
Weitere Highlights in dem 135 Quadratmeter großen Hof ist neben einer neu gepflanzten Eberesche die neue Zisterne, die bewusst nur zur Hälfte im Erdreich verbaut wurde. Verkleidet wurde die Zisterne mit regionalem Taunusschiefer in Trockenmauertechnik und bietet so einen weiteren Lebensraum zusätzlich zur Sichtschutzfunktion zur öffentlichen Straße hin.
Um den Hof in solch ein grünes Refugium zu verwandeln, hat das Ehepaar eine berufsbegleitende Fortbildung in Sachen Naturgarten absolviert. Mit der aufwendigen Umgestaltung wollen sie vor ihrer eigenen Haustüre ein Stück dazu beitragen, dass es weniger Versiegelung und deutlich mehr Raum für Biodiversität im Siedlungsbereich gibt. Der Wettbewerb „Blühende Gärten“, sagt Bernhard Krauss, „trifft den Puls der Zeit“.
Kirsztina und Bernhard Krauss (Rosbach v.d. Höhe)
Das Ehepaar Krauss hat mit ihrem Hof beim Fotowettbewerb »Blühende Gärten« 2021 den 1. Preis in der Kategorie »Balkon, Terrasse, Hof-, Fassaden- und Dachbegrünung, Fensterbank (außen)« gewonnen.